Hauchdünner Sieg für die erste Mannschaft in der Landesliga am 17.11.2004

Veröffentlicht von Administrator am 17.11.2024

Die Aufregung begann bereits vor der Abfahrt, hatte doch unser Youngster glatt
verschlafen, so dass wir ihn per Direktabholung von zu Hause aufsammeln mussten
– bitte nicht wiederholen! Aufgrund dieser Verzögerung und eines dem Navi
geschuldeten unnötigen Umwegs kam ein Teil der Mannschaft leider mit
zwanzigminütiger Verspätung am Spielort an, wo es dann gleich an die Bretter ging.
Immerhin konnten wir uns wegen der Eile die Aufstellung unserer Gegner nicht
genauer anschauen, ansonsten wäre uns womöglich gleich zu Beginn angst und
bange geworden: Waldshut-Tiengen trat nahezu in Bestbesetzung mit den Brettern 1
und 3 bis 9 an, darunter an Brett 3 mit Dr. Julia Bochis eine Titelträgerin der Frauen,
mit der Samir Azem die Klingen kreuzen musste.
Der Mannschaftskampf lief dann auch zunächst überhaupt nicht in unsere Richtung.
An Brett 4 versäumte es Jan Fauth, rechtzeitig seinen König mit der Rochade in
Sicherheit zu bringen, so dass dieser in der Mitte stecken blieb und dort Opfer eines
Mattangriffs wurde. Alexander Schmelzer an Brett 7 kam deutlich besser aus der
Eröffnung und einigte sich mit seinem Gegner nach einigen Abtauschen auf remis.
An Brett 8 konnte Jan Kroyer seinen Fauxpas vom frühen Morgen vergessen
machen: Nach einer von Jan zunächst schwach gespielten Eröffnung eroberte sein
Gegner einen Bauern, dafür konnte jedoch der König nicht rochieren, so dass Jan
zum entscheidenden Angriff ansetzen und die Partie gewinnen konnte. Damit war der
frühe Rückstand aufgeholt, wenngleich es an den verbleibenden Brettern
keineswegs rosig aussah. Allerdings konnte Dr. Peter Roth an Brett 6 einen
fulminanten Königsangriff entfesseln, den er mit zwei herrlichen Figurenopfern
krönte, so dass seinem Gegner letztlich nur die Aufgabe blieb. Eine echte
Glanzpartie! Samir Azem an Brett 3 startete gegen seine Gegnerin ebenfalls einen
Königsangriff, dieser drang aber nicht in gleicher Weise durch, so dass sich beide in
relativ ausgeglichener Stellung auf remis einigten. Leider verlor Dr. Tim Weidenbach
aus der Eröffnung heraus einen Bauern bei schlechterer Stellung, so dass er nach
einigen weiteren Abwicklungen bald aufgeben musste.
Damit stand es nach sechs Partien 3-3 und die Entscheidung musste an den
verbliebenen Brettern 1 und 5 fallen. Dr. Florian Rink hatte an Brett 5 in einer
scharfen Eröffnungsvariante die Qualität für einen Bauern geopfert, ohne dass dies
notwendig gewesen wäre, dafür jedoch zwischenzeitlich eine sehr vielversprechende
Position erreicht. Leider vergab er unter Zeitdruck seinen Vorteil vollständig und fand
sich nach der Zeitkontrolle in einem Endspiel mit Springer gegen Turm und
beiderseitigen Bauernketten wieder, das sehr gefährlich für ihn aussah. Sein Gegner
versuchte alles, um die Partie zu gewinnen, musste aber nach 73 Zügen und sechs
Stunden Spielzeit letztlich ins remis einwilligen. Beim Stand von 3½-3½ und
nachdem ein Teil der Mannschaft bereits die verdiente Heimreise angetreten hatte,
kämpfte noch Robin Stürmer in einem schlechten Turmendspiel verbissen um den
Mannschaftspunkt. Nachdem es zunächst sehr düster aussah, gelang es ihm durch
aktive Verteidigung, seine Stellung Stück für Stück zu verbessern und selbst einen
gefährlichen Freibauern zu etablieren. Beide Seiten rückten ihre Freibauern jeweils

mit Unterstützung des Königs bis auf die siebte Reihe vor, wo sich die Türme gegen
die Freibauern opfern mussten. Damit war der Weg bereitet für die finale Wendung
dieses Mannschaftskampfes: Da Robin Stürmers König in dem entstandenen
Bauernendspiel näher an den verbliebenen Bauern stand, kam er genau rechtzeitig,
um eine Stellung mit wechselseitigem Zugzwang herbeizuführen. Da sein Gegner am
Zug war, musste er seinen eigenen Bauern und damit die Partie aufgeben, was uns
diesen äußerst knappen und glücklichen Sieg sicherte und für gelöste Stimmung auf
der weiten Rückreise sorgte.
Mit diesem Erfolg gegen einen nominell deutlich stärkeren Gegner können wir nun
die nächsten Mannschaftskämpfe mit neuer Zuversicht angehen und auf weitere
Punktgewinne hoffen.

Zuletzt geändert am: 20.11.2024 um 12:00

Zurück zur Übersicht